Wortfärberei – Literatur trifft Spielboden

est 2016

by Admin

Taufrisch hat als kaufm. und künstl. Leitung des Spielbodens gemeinsam mit dem Spielboden Team und Katharina Leissing die Wortfärberei aus der sogenannten Taufe gehoben und weiterentwickelt. Ein Hintergrund für die Wortkreation war der historische Background des Rhomberg Areals als vorindustrielle Färberei.

Die Wortfärberei, das neue Format am Spielboden, zeigt Literatur in all ihren Ausformungen: Prosa, Lyrik, aneinandergereihte Worte, geschriene Sätze, geflüsterte Buchstaben. Das Experiment steht über der Konvention. Literatur ist bei der Wortfärberei kein isoliertes Phänomen, die Autorinnen und Autoren bringen Verstärkung mit auf die Bühne, und so trifft das geschriebene Wort schon mal auf Musik, Tanz, Feuerspucker oder DrahtseilakrobatInnen.

  • Wortfärberei – Literatur trifft Spielboden: Hubert Weinheimer und Stefanie Sargnagel
  • Die Wortfärberei, das neue Format am Spielboden, zeigt Literatur in all ihren Ausformungen: Prosa, Lyrik, aneinandergereihte Worte, geschriene Sätze, geflüsterte Buchstaben. Das Experiment steht über der Konvention. Literatur ist bei der Wortfärberei kein isoliertes Phänomen, die Autorinnen und Autoren bringen Verstärkung mit auf die Bühne, und so trifft das geschriebene Wort schon mal auf Musik, Tanz, Feuerspucker oder DrahtseilakrobatInnen.

Zwei Abende lang ist die Spielbodenkantine Schauplatz der Möglichkeiten, wenn vier Autorinnen und Autoren aus ihren aktuellen Werken und Texten lesen. An jedem Abend ergänzt ein von den Autorinnen und Autoren eingeladener Gast das literarische Programm. Die Wortfärberei ist somit nicht nur Bühne für neue Talente, sondern mischt vergnügt die quietschenden Schubladen der Kunstsparten und kennt dabei keinerlei Grenzen.

Programm und Moderation: Katharina Leissing

Programm

5. Mai 2016, Beginn 19:30

Ralf Emberger liest aus unpublizierten Texten und wird musikalisch begleitet von Stefan Lichtenegger

Tex Rubinowitz liest aus Irma

6. Mai, Beginn 19:30

Hubert Weinheimer liest aus Gui Gui oder die Machbarkeit der Welt und ist hinterher Das Trojanische Pferd (solo)

Stefanie Sargnagel liest aus Fitness

Im Anschluss an die Lesungen findet ein moderiertes Gespräch mit den Autorinnen, Autoren, Künstlerinnen und Künstlern statt.

 

HUBERT WEINHEIMER

Vom ORF wurde er als „einer der talentiertesten und eigenwilligsten jungen Literaten des Landes“ bezeichnet, und da steckt mehr als nur ein Fünkchen Wahrheit drin. Die Rede ist von Hubert Weinheimer, Jahrgang 1983, in Oberösterreich aufgewachsen, seit einigen Jahren in Wien wohnhaft. Weinheimers Talent ergießt sich nicht nur in der Musik, was er schon seit geraumer Zeit mit seiner Band Das Trojanische Pferd beweist, sondern auch in der Literatur. Seien dies Songtexte oder sein Erstlingsroman Gui Gui. Weinheimers Prinzip, dass er „ums Verrecken keinen belanglosen Scheiß singen“ würde gilt augenscheinlich auch fürs Schreiben. Bei der Wortfärberei zeigt Weinheimer beide Talente. Nach der Lesung aus Gui Gui beweist er, dass Das Trojanische Pferd auch solo ganz ausgezeichnet klingt.

STEFANIE SARGNAGEL

Als Österreichs Enfant Terrible bezeichnet, als Antiheldin der deutschsprachigen Literatur und als facebook-Schriftstellerin betitelt. Das ist Stefanie Sargnagel, eigentlich Sprengnagel, 1986 in Wien geboren, studierte Malerei an der Akademie der bildenden Künste, zeichnet Cartoons unter anderem für die Wochenzeitung FALTER und begann irgendwann Kommentare über Erlebtes und Unvorstellbares auf facebook zu posten. Eine Ansammlung solcher Kommentare und Kurzreportagen ist Sargnagels nunmehr zweite Publikation Fitness. DIE ZEIT attestiert ihr, darin auf geniale Art Ekelfeminismus mit Größenwahn zu kombinieren. Stoff genug für ihre Bücher findet Sargnagel in ihrer Heimat Wien und insbesondere an einem ihrer Lieblingsorte, der Lugnercity. In der Spielbodenkantine zeigt Sargnagel, dass Literatur abseits der Konvention nicht nur irre, sondern vor allem auch erfrischend sein kann.

Programm

5. Mai, Beginn 19:30

Ralf Emberger liest aus unpublizierten Texten und wird musikalisch begleitet von Stefan Lichtenegger

Tex Rubinowitz liest aus Irma

6. Mai, Beginn 19:30

Hubert Weinheimer liest aus Gui Gui oder die Machbarkeit der Welt und ist hinterher Das Trojanische Pferd (solo)

Stefanie Sargnagel liest aus Fitness

Im Anschluss an die Lesungen findet ein moderiertes Gespräch mit den Autorinnen, Autoren, Künstlerinnen und Künstlern statt.

 

RALF EMBERGER
1980 in Bregenz geboren, lebt Ralf Emberger seit Jahren in Wien und tingelt dort durch Bars und abgewrackte Kaschemmen, in denen er mit finsterer Miene und in theatralischer Manier Trauriges, meist Bitterböses, sehr häufig Ungustiöses, liest. Konstant ist der tiefschwarze Humor. Embergers Texte, die er selbst als Schmutz- und Schundliteratur bezeichnet, entstehen stets für seine Lesungen, bei denen er bereits mit unterschiedlichen Künstlerinnen und Künstlern zusammenarbeitete, etwa mit den Musikern Sir Tralala, Nino aus Wien oder der Illustratorin Natalie Ofenböck.

Zur Zeit begleitet ihn der Musiker Stefan Lichtenegger. Gemeinsam sind Emberger und Lichtenegger das Duo Das Grauen und das Licht. Wir laden das Publikum ein, selber zu bewerten, ob die Performance – so wie es das Duo verspricht – orgiastisch wird.

 

TEX RUBINOWITZ
Wer den Name Tex Rubinowitz hört, denkt an pointierte Illustrationen, an eigensinnige Reiseberichte, an Bücher bestehend aus Listen, an den Mann im Schrank bei Willkommen Österreich, an die überraschte Literaturwelt, als der so betitelte „Quereinsteiger“ 2014 mit dem Ingeborg-Bachmannpreis ausgezeichnet wurde. Das ist aber noch nicht alles, denn Rubinowitz ist außerdem Musiker und vor allem begnadeter Erzähler. Das 1961 in Hannover geborene Multitalent lebt seit über drei Jahrzehnten in Wien und veröffentlichte 2015 den Roman Irma. Eine über Strecken autobiographische Erzählung, die Rubinowitz aus dem Siegertext des Bachmann Wettberwerbs weitergesponnen hat. Ein Buch voller Ironie, Witz, kleinen Absurditäten und großartigen Szenen.

Die Wortfärberei, das frische Literaturformat am Spielboden, präsentiert Literatur in all ihren Formen. Hier steht die Lust und Freude an der Literatur über der Konvention. Aber es ist nicht alleine das geschriebene Wort, das im Vordergrund steht. Auch andere Kunstsparten haben bei der Wortfärberei Platz. Und so trifft dieses Mal Literatur auf Illustration und Musik. Zwei Abende, bei denen sich die Spielbodenkantine in eine Bühne der Künste verwandelt, zwei Abende, die zeigen, dass Literatur Pfeffer im Hintern hat, zwei Abende, die uns von Indien und dem Iran über die Schweiz wieder nach Dornbirn bringen.

Programm und Moderation: Katharina Leissing

Programm

14. Oktober 2016 , Beginn 19:30

Bianca Tschaikner: SAVARI (Illustrationen und Text)

Petra Nachbaur: LELE. SCHUNDHEFT NO. 11

15. Oktober, Beginn 19:30

Arno Camenisch: DIE KUR und DIE LAUNEN DES TAGES

Faber: ABSTINENZ

Im Anschluss an die Lesungen findet ein moderiertes Gespräch mit den Gästen statt.

Facebook: https://www.facebook.com/events/178735159227204/

BIANCA TSCHAIKNER

Bianca Tschaikners Zeichnungen und Radierungen wurden bereits in zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland gezeigt. Tschaikner ist aber nicht nur Illustratorin und Druckgrafikerin, sondern auch eine Reisende. Mit feinen Strichen und kurzen Texten beschreibt die 1985 geborene Bregenzerin in ihrem Skizzenbuch Savari ihre Eindrücke einer fünfmonatigen Reise durch den Iran und Indien. Phantastisch, melancholisch und inspirierend aber niemals kitschig erzählt Tschaikner in dem kunstvollen Band von anderen Welten, von anderen Leben.

PETRA NACHBAUR

Für einen Auszug aus Lele erhielt die 1970 in Bludenz geborene Petra Nachbaur dieses Jahr im Rahmen der Verleihung des Vorarlberger Literaturpreises ein Arbeitsstipendium. Nun ist Lele. Schundheft No. 11, beim Verlag unart produktion erschienen. Eine skurrile und rasante Geschichte, die weitgehend auf die Vokale „o“, „i“ und „a“ verzichtet und sich mit viel Witz, Wortspielerei und Sarkasmus an Nabokovs Literaturklassiker Lolita annähert. Petra Nachbaur scheut sich nicht, gegen jegliche Konvention zu schreiben und hat somit mit Lele ein herrlich unterhaltsames, frisches Stück Literatur erschaffen.

ARNO CAMENISCH

Der 1978 im Schweizer Graubünden geborene Arno Camenisch schreibt nicht nur sprachgewaltige Prosa. Wenn er seine Texte vorträgt, sprechen manche vom „Camenisch-Sound“. Beeindruckend, expressiv, einfühlsam und kultig! Zur Wortfärberei bringt Camenisch gleich zwei seiner Bücher mit. Die Kur, 2015 erschienen, erzählt in 47 Bildern und verdichteter sowie virtuoser Sprache von einem älteren Paar und geht existenziellen Fragen auf den Grund. Im Gepäck hat Camenisch auch das gerade erschienene Die Launen des Tages. Ein Band gefüllt mit Geschichten von unterwegs und Begegnungen, die das Leben ausmachen.

 

FABER

Faber, der eigentlich Julian Pollina heißt, gilt als einer der vielversprechendsten Newcomer aus der Schweizer Musikszene. Mit seiner einprägsamen Stimme, provozierenden und gleichermaßen intelligenten Texten, zieht Faber das Publikum mühelos in seinen Bann. Im April 2016 ist nun das neue Album Abstinenz erschienen. Die Zeit attestiert dem jungen Schweizer die Fähigkeit des „raschen Wechsel zwischen Heiterkeit und Schwermut, des Spiels mit Nähe und Distanz, Ironie und frohem Tanz“. Frohen Tanz, gute Musik, kritische Texte und geballte schweizer Power, das sind allemal gute Zutaten für einen Abend bei der Wortfärberei.

2017

Die Wortfärberei zeigt Literatur in all ihren Ausformungen: Prosa, Lyrik, aneinandergereihte Worte, geschriene Sätze, geflüsterte Buchstaben. Das Experiment steht über der Konvention. Literatur ist bei der Wortfärberei kein isoliertes Phänomen – sie überschreitet spielerisch Grenzen und kann dabei auch schon mal zur Clown-Performance werden. Zwei Abende lang ist die Spielbodenkantine Ausgangspunkt für literarische Erkundungen ins Fremde und ins Eigene, wenn vier Autorinnen und Autoren aus ihren aktuellen Werken und Texten lesen. Es wird lustig und nachdenklich, durchaus politisch bis beinahe revolutionär, persönlich und gleichzeitig intellektuell.

Programm und Moderation: Raffaela Rudigier

Daniel Schreiber liest aus: „Zuhause“
1977 geboren, in Mecklenburg-Vorpommern aufgewachsen, der Provinz nach New York und London entflohen, lebt in Berlin und fragt sich schon länger was eigentlich ein „Zuhause“ ausmacht. Daniel Schreiber ist als Redakteur für verschiedene Zeitschriften tätig und schrieb zuletzt Bücher, die eine Mischung sind aus intellektuellen Überlegungen und persönlichen Erzählungen.

Lena Gorelik liest aus: „Mehr Schwarz als Lila“
Sie ist russisch-jüdischer Herkunft, wurde 1981 in St.Petersburg geboren, emigrierte 1992 mit ihrer Familie als „Kontingentflüchtling“ nach Deutschland und lebt jetzt in München. Sie ist Journalistin und Autorin und interessiert sich für Menschen und Bücher. Für ihre eigenen hat sie auch schon zahlreiche Preise erhalten.

Die Wortfärberei zeigt Literatur in all ihren Ausformungen: Prosa, Lyrik, aneinandergereihte Worte, geschriene Sätze, geflüsterte Buchstaben. Das Experiment steht über der Konvention. Literatur ist bei der Wortfärberei kein isoliertes Phänomen – sie überschreitet spielerisch Grenzen und kann dabei auch schon mal zur Clown-Performance werden. Zwei Abende lang ist die Spielbodenkantine Ausgangspunkt für literarische Erkundungen ins Fremde und ins Eigene, wenn vier Autorinnen und Autoren aus ihren aktuellen Werken und Texten lesen. Es wird lustig und nachdenklich, durchaus politisch bis beinahe revolutionär, persönlich und gleichzeitig intellektuell.

Programm und Moderation: Raffaela Rudigier

Kurt Palm liest aus: „Strandbadrevolution“
Er sst Regisseur, Autor und Volksbildner. „Schreibt Bücher, dreht Filme und fängt Fische“ steht auf der Homepage des Autors zu lesen. Und weiter: „Seit ca. 1962 Tätigkeiten als Ministrant, Mittelstürmer, Autostopper und Nachtwächter.“ Man kennt ihn hierzulande als Erfinder von  „Phettbergs Nette Leit Show“ oder durch seinen Bestseller „Bad Fucking“.
Sein Hauptcharakterzug ist Skepsis, seine Lieblingsgestalten in der Geschichte Spartakus und Che Guevara und seine Lieblingsbeschäftigung ist in die Luft schauen. Er sei Berufswiderspenstiger, schreiben die Zeitungen über ihn. Seine Lieblingstugend sei die Hoffnung, schreibt er über sich.

Klaus Werner-Lobo liest aus: „Frei und Gefährlich. Die Macht der Narren“
Er hat gegen die Macht und Machenschaften der Multis angeschrieben, zählt zu den „Stars der alternativen Globalisierung“, hat sich selbst in der Politik ausprobiert und ist damit grandios gescheitert. In seinem 2016 erschienenen Buch „Nach der Empörung, Was tun, wenn wählen nicht mehr reicht“ erkundete er zivilgesellschaftliches Engagement abseits von politischen Parteien. Inzwischen hat Klaus Werner-Lobo eine völlig andere Art des Widerstands entdeckt: Die Macht der Narren. Was für ein Lebenslauf: Journalist, Politiker, Clown.